Versicherungsschäden durch Sturm: Wie Sie sich richtig absichern und handeln

Stürme und Unwetter werden durch den Klimawandel häufiger und heftiger. Die Folgen sind oft gravierend: umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, beschädigte Fahrzeuge und Überflutungen. Für viele Menschen bedeuten solche Naturereignisse nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch hohe finanzielle Verluste. Versicherungsschäden durch Sturm sind daher ein wichtiges Thema für Hausbesitzer, Mieter und Fahrzeughalter. Dieser Artikel beleuchtet, welche Versicherung für welche Schäden aufkommt und wie man im Ernstfall richtig vorgeht.

Ein Auto steht zerstört im Wald - auf dem Dach liegen große Äste
exels.com/@mikebirdy

Was gilt als „Sturm“?

In Versicherungsverträgen wird der Begriff „Sturm“ in der Regel genauer definiert. Üblicherweise wird ein Sturm als eine Windstärke von mindestens 8 auf der Beaufort-Skala (entspricht etwa 62 bis 74 km/h) gewertet. Erst ab dieser Windstärke greifen die meisten Versicherungsleistungen. Es ist daher ratsam, bei einem Sturm die Wetteraufzeichnungen im Auge zu behalten, um im Schadensfall nachweisen zu können, dass die erforderliche Windstärke erreicht wurde.

Die wichtigsten Versicherungen bei Sturmschäden

  1. Wohngebäudeversicherung

    Die Wohngebäudeversicherung ist für Haus- oder Wohnungseigentümer unverzichtbar. Sie deckt Schäden am Gebäude selbst ab, wie z. B. abgedeckte Dächer, zerbrochene Fensterscheiben oder Schäden an der Fassade. Auch Nebengebäude wie Garagen oder Gartenhäuser sind meist mitversichert, sofern sie im Versicherungsvertrag aufgeführt sind.

    Ein typisches Beispiel: Ein Sturm deckt Teile des Daches ab, und Regenwasser dringt in das Haus ein, was zu weiteren Schäden führt. Die Wohngebäudeversicherung übernimmt in diesem Fall die Kosten für die Reparatur des Dachs und die Beseitigung der Folgeschäden.

  2. Hausratversicherung

    Die Hausratversicherung springt ein, wenn der Sturm Schäden an beweglichen Gegenständen im Haus verursacht. Das kann der Fall sein, wenn z. B. ein Fenster durch den Sturm zerbricht und der Regen Möbel, Teppiche oder elektrische Geräte beschädigt.

    Wichtig ist, dass die Hausratversicherung nur dann leistet, wenn der Schaden im Gebäude selbst entsteht. Gegenstände im Freien, wie Gartenmöbel oder Fahrräder, sind in der Regel nicht mitversichert, es sei denn, sie wurden explizit in den Vertrag aufgenommen.

  3. Kfz-Versicherung

    Bei Sturmschäden an Fahrzeugen ist die Teilkaskoversicherung entscheidend. Sie deckt Schäden ab, die durch umgestürzte Bäume, Dachziegel oder herumfliegende Äste am Fahrzeug entstehen. Wichtig: Eine Haftpflichtversicherung allein reicht in diesem Fall nicht aus, da sie nur Schäden abdeckt, die Sie anderen zufügen.

    Ein Beispiel: Ihr Auto steht geparkt auf der Straße, und ein umgeknickter Baum trifft das Fahrzeug. Die Teilkasko übernimmt die Reparaturkosten oder den Totalschaden, sofern die Windstärke 8 oder höher erreicht wurde.

  4. Elementarversicherung

    Für Schäden durch Überflutungen, die infolge von Starkregen oder Sturmfluten entstehen, ist eine sogenannte Elementarversicherung notwendig. Diese kann zusätzlich zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung abgeschlossen werden. In besonders hochwassergefährdeten Gebieten kann es jedoch schwierig sein, eine solche Versicherung zu bekommen oder sie kann mit höheren Prämien verbunden sein.

Wie gehe ich im Schadensfall vor?

Sollte es nach einem Sturm zu einem Schaden kommen, sind einige Schritte entscheidend, um den Versicherungsanspruch geltend zu machen:

  1. Schaden dokumentieren: Fotografieren oder filmen Sie die Schäden, bevor Sie mit Aufräumarbeiten beginnen. Eine umfassende Dokumentation hilft dabei, den Schaden gegenüber der Versicherung nachzuweisen.

  2. Schaden melden: Informieren Sie unverzüglich Ihre Versicherung über den Schaden. Je schneller die Meldung erfolgt, desto eher kann mit der Regulierung begonnen werden.

  3. Vorläufige Sicherungsmaßnahmen: Versuchen Sie, weitere Schäden zu verhindern, indem Sie etwa Fenster abdecken oder das Dach notdürftig reparieren lassen. Notwendige Sofortmaßnahmen werden in der Regel von der Versicherung erstattet.

  4. Kostenvoranschläge einholen: Beauftragen Sie Fachfirmen mit der Erstellung von Kostenvoranschlägen für die Reparatur. Diese sollten Sie Ihrer Versicherung vorlegen, bevor mit den Arbeiten begonnen wird.

Präventionsmaßnahmen

Vorbeugung kann helfen, die Schäden bei Stürmen zu minimieren:

  • Bäume und Äste zurückschneiden: Überhängende oder geschwächte Äste sollten regelmäßig zurückgeschnitten werden, um die Gefahr von herabfallenden Teilen zu verringern.

  • Dach und Fassade prüfen: Lassen Sie das Dach und die Fassade Ihres Hauses regelmäßig von Fachleuten überprüfen, um mögliche Schwachstellen rechtzeitig zu beheben.

  • Fenster und Türen sichern: Moderne Sturmschutzsysteme für Fenster und Türen bieten zusätzlichen Schutz vor Sturmschäden.

Fazit

Stürme können beträchtliche Schäden anrichten, doch mit den richtigen Versicherungen lässt sich das finanzielle Risiko minimieren. Entscheidend ist, sich frühzeitig abzusichern und im Schadensfall die richtigen Schritte zu unternehmen. Eine sorgfältige Dokumentation und die Zusammenarbeit mit der Versicherung können den Prozess der Schadenregulierung erheblich erleichtern. Wer zudem präventive Maßnahmen ergreift, schützt sein Eigentum bestmöglich vor den Folgen extremer Wetterereignisse.

 
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